Unter dem Titel „Auf den Anfang kommt es an – Bedeutung frühkindlicher Bindungen und Beziehungen für einen gesunden Start ins Leben“ kamen beim 3. Fachforum des Netzwerkes Gesunde Kinder am 06.11.2017 in Potsdam 160 Akteurinnen und Akteure aus den Bereichen frühkindliche Entwicklung, Gesundheit und Familie zusammen. Auch Familienpatinnen und Familienpaten aus dem Netzwerk Gesunde Kinder waren Teil des Publikums und bereicherten das Fachforum durch Berichte aus der Praxis.
Volker-Gerd Westphal, neuer Leiter der Abteilung Kinder, Jugend, Sport und Weiterbildung im Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg eröffnete die Veranstaltung und zeigte sich beeindruckt von den bisherigen Erfolgen des Netzwerkes Gesunde Kinder.
Mit einem Vortrag zum Thema „Elternschaft früher und heute“ führte Prof. Dr. Jutta Ecarius (Universität Köln) in die Thematik ein. Dipl.-Med. Hendrik Karpinski (Klinikum Niederlausitz) schlug anschließend eine Brücke zum Netzwerk Gesunde Kinder.
Die Vorträge sowie anschließende Diskussionsrunde zeigten schnell, wie komplex das Thema Bindung ist. So reicht die Vermittlung der bloßen Kenntnis gegenüber den Eltern um die Wichtigkeit einer stabilen Beziehung und eines Bindungsaufbaus zum Kind nicht aus, denn eines ist klar: Nicht nur Stillen und Körperkontakt sorgen für ein sicher gebundenes Kind. Viele Faktoren spielen hierbei eine Rolle. Und das macht Elternschaft heute so anspruchsvoll.
Eltern stehen unter einem großen Druck. Dies ist auch darauf zurückzuführen, dass die Erziehung eines Kindes heute nicht mehr selbsterklärend und dadurch selbstverständlich ist. Es gibt nicht den einen Erziehungsstil. Die Möglichkeiten, das Heranwachsen von Kindern zu begleiten, sind vielfältig. Hierbei will man alles richtig machen. Dies kann Eltern verunsichern und sich auch negativ auf den Bindungsaufbau der Eltern zu ihren Kindern auswirken.
Um Eltern darin zu unterstützen, ihre vorhandenen Fähigkeiten zu erkennen und ihnen die notwendige Sicherheit zu geben, bietet das Netzwerk Gesunde Kinder die feinfühlige Begleitung durch Familienpat*innen an. Entscheidend ist, Eltern den Druck zu nehmen, sie in ihrer Entscheidungsfindung zu bestärken und Ihnen Orientierungspunkte aufzuzeigen.
Wie das konkret gelingen kann, war Thema in den fünf Workshops des Fachforums. Hier wurden konkrete Ansätze zusammengetragen. Diese werden als Grundlage für die künftige Qualitätsentwicklung im Netzwerk Gesunde Kinder genutzt und beispielsweise in die Entwicklung des Familienhandbuchs des Netzwerkes einfließen.
Das komplette Programm zum 3. Fachforum finden Sie hier: www.netzwerk-gesunde-kinder.de/fachforum/