Krankheiten im Kindesalter
Auch wenn es für Eltern oft anstrengend ist: Infekte sind wichtig für Kinder – sie stärken das Immunsystem und fördern die Entwicklung. Die meisten Infekte gibt es zwischen neuntem Lebensmonat und drittem Geburtstag. In dieser Zeit sind ein bis zwei Infekte pro Monat normal. Am häufigsten sind grippale Infekte mit Halsschmerzen, Husten, Kopfschmerzen und Fieber. Aber auch Magen-Darm-Infekte mit Bauchschmerzen, Übelkeit und Durchfall kommen öfter vor. Das ist normal, denn das Immunsystem muss sich erst aufbauen. Wirklich ernsthafte Krankheiten sind selten. Um den dritten Geburtstag herum, ist das Immunsystem dann so gestärkt, dass die Krankheiten seltener werden.
Was gehört in die Hausapotheke?
Da einfache Krankheiten oft nachts und am Wochenende Probleme machen, sollten Eltern einige Dinge zu Hause haben: Fiebersaft oder Fieberzäpfchen mit Ibuprofen, Fieber-Thermometer, abschwellende Nasentropfen und ab dem 1. Geburtstag Hustenbalsam.
Daneben braucht es in der Hausapotheke: Eine Wundsalbe und Pflaster, ggf. eine Zeckenzange
Wie können Eltern ihrem kranken Kind helfen?
Ist das Kind erkrankt, gilt es erst einmal Cool zu bleiben.
Um gesund zu werden, brauchen Kinder Zeit und Ruhe. Neben Hausmitteln wie Wärme und Tee, helfen bei der Genesung auch viel Zuwendung und Aufmerksamkeit durch die Eltern. Kranke Kinder essen oft wenig. Das ist normal und in Ordnung, sie sollten nicht zum Essen gezwungen werden. Ausreichend Trinken ist aber wichtig. Fieber, also eine Temperatur über 38°C, ist eine Schutzreaktion des Körpers und wichtig für die Infektabwehr. Bei Fieber mit Beschwerden wie Husten, Ohrenschmerzen oder Bauchweh, helfen Fiebersaft oder -zäpfen mit Ibuprofen. Das ist aber nicht immer notwendig: Ein Kind, das trotz 39°C Fieber gute Laune hat, braucht keine Medikamente.
Wann sollte man zur Kinderärztin oder -arzt gehen?
Wenn Fieber beständig hoch bleibt und das Kind teilnahmslos wirkt, sollten Eltern sich ärztlichen Rat holen.
Allgemein gibt es auf die Frage, ob ein Arztbesuch notwendig ist, keine pauschale Antwort. Eltern müssen sich hier auch auf ihr Bauchgefühl verlassen. Bei Unsicherheit aber lieber einmal zu viel als zu wenig die Kinderärztin oder den Kinderarzt aufsuchen.
Beim Arztbesuch sollten Eltern ihre Fragen, Sorgen und Unsicherheiten direkt ansprechen. Das verhindert, dass man aneinander vorbeiredet. Manchmal hilft es auch, die Fragen vorher aufzuschreiben. Ist die Praxis geschlossen, kann der ärztliche Bereitschaftsdienst kontaktiert werden. Er ist rund um die Uhr zur erreichen unter: 116 117
Wie fördern Eltern die Gesundheit ihres Kindes?
Das Immunsystem wird gestärkt durch: Viel Bewegung und frische Luft, eine gesunde, vollwertige Ernährung und gute Laune. In der Infektzeit helfen regelmäßiges und gründliches Händewaschen. Gegen bestimmte Krankheiten gibt es Impfungen. Das ein Kind trotzdem mal krank wird, kann man nicht vermeiden – aber das braucht man auch nicht.
Bei weiteren Fragen steht das „Netzwerk Gesunde Kinder“ zur Seite. Hier gibt es auch Informationen zu Eltern-Kind-Kuren und Rehamaßnahmen.