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Unser Kurzfilm Unfallprävention mit Volltextalternative 

Aufsicht und Schutz durch die Eltern

Kinder haben noch kein Gefahrenbewusstsein. Sie wissen nicht, dass der Herd heiß ist und dass das Putzmittel nicht zum Trinken ist. Um unbekümmert die Welt erkunden zu können, brauchen Kinder eine sichere Umgebung und aufmerksame Eltern in Reichweite.

Unfallprävention

Unfallprävention hängt stark von der Entwicklung des Kindes ab. Es ist wichtig, dass Eltern mit jedem Entwicklungsschritt auch die damit entstehenden neuen Gefahren kennen. Dieser Film zeigt Präventionsmaßnahmen für einige der typischen Gefahren, die mit den jeweiligen Entwicklungsschritten einhergehen bzw. hinzu kommen.

Ab der Geburt

Um einen Sturz aus der Höhe, zum Beispiel vom Wickeltisch, Sofa oder Elternbett zu vermeiden, müssen Eltern in diesen Situationen immer eine Hand am Baby behalten. Wenn das nicht möglich ist, können Eltern das Baby sicher auf dem Boden ablegen. Auch beim Herausnehmen der Babytragetasche aus dem Kinderwagen besteht Sturzgefahr, deshalb sollten dabei beide Griffe fest umschlossen werden. Eine Tragetasche mit Gurt erhöht die Sicherheit. Um einem möglichen Ersticken vorzubeugen, sollte das Baby-Bett frei von Dingen wie Bettnestchen oder Kuscheltieren sein. Lockere oder herumhängende Kabel, Schnüre oder Ähnliches haben in der Nähe des Kindes nichts zu suchen. Das Kind könnte sich damit Strangulieren.
Erstickungsgefahr besteht auch beim Verschlucken kleiner Gegenstände wie Nüsse, Münzen oder Spielzeugteile. Solche Kleinteile sollten deshalb außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden. Bei der Einschätzung von gefährlichen Größen kann ein sogenannter Kleinteiletester helfen. Beim Baden des Säuglings ist das richtige Halten wichtig. Ist das Gesicht komplett im Wasser, besteht die Gefahr des Ertrinkens. Am besten üben Eltern am Anfang mit der Hebamme. Beim Füttern müssen Eltern immer auf die Temperatur von mit Fläschchen und Brei achten. Das schützt vor möglichem Verbrennen oder Verbrühen durch die Nahrung. Verbrennen oder Verbrühen kann sich das Kind auch an heißen Gegenständen. Deshalb: Heiße Gegenstände wie Tassen, Töpfe oder Bügeleisen außer Reichweite stellen. Auch ein Herdschutzgitter hilft die Sicherheit zu erhöhen.

Ab 6 Monaten

Mit beginnender Fortbewegung, zum Beispiel durch Robben oder Krabbeln, ergeben sich zusätzlich zu den bereits genannten Punkten neue Gefahren, die Eltern beachten müssen. Gefährliche Gegenstände sollten entfernt oder sicher verschlossen werden. Das betrifft zum Beispiel Medikamente, Putzmittel, Zigaretten und Alkohol – aber auch giftige Zimmer- oder Gartenpflanzen. Geschützte Steckdosen beugen gefährlichen Stromschlägen vor.
Weitere Maßnahmen zum Schutz des Kindes ab 6 Monaten sind:
Laufwege freiräumen, Fenster schließen, rutschfeste Badematten, Treppenschutzgitter und das Absichern von Möbelecken und -kanten.

Türstopper und Schubladenverschlüsse bieten Schutz vorm Einklemmen der Finger. Um einem Herunterreißen von Gegenständen vorzubeugen, sollten lockere Kabel, Lichterketten, Tischdecken und Gardinen gesichert und Möbel gut an der Wand befestigt werden. Eine erhöhte Unfallgefahr besteht auch durch Lauflernhilfen, oft auch „Gehfrei“ genannt. Auf diese Geräte sollte man komplett verzichten, denn sie behindern auch die motorische Entwicklung des Kindes.

Ab 12 Monaten

Ein Kleinkind wird nun sehr mobil und neugierig. Es will sich ausprobieren und viel bewegen. Die Eltern können ihm Dinge zutrauen, die es alleine schaffen kann und ihm bei schwierigeren Dingen eine kleine Starthilfe geben. Wichtig ist, dass Eltern dabei das Kind auch vor Gefahren schützen, die es noch nicht selbst einschätzen kann.
Besondere Vorsicht ist in Wassernähe geboten. Eltern müssen hier immer in Griffnähe bleiben. Gartenteiche und Planschbecken sollten abdeckt werden. Trampolinspringen sollte ein Kind erst ab sechs Jahren. Vorher springt es noch nicht sicher genug und kann schnell stürzen. Die Schleuderkräfte können die noch wachsenden Knochen und Gelenke schädigen.

Sicher unterwegs im Auto und auf dem Fahrrad

Im Auto brauchen Kinder bis zum 12. Lebensjahr einen geeigneten Kindersitz – der sicherste Ort dafür ist die Rückbank. In den ersten Lebensmonaten werden Säuglinge in der Liegeposition befördert. Zudem müssen Säuglinge und bestenfalls auch Kleinkinder rückwärtsgewandt, also gegen die Fahrtrichtung, transportiert werden. In einem Kindersitz auf dem Fahrrad Platz nehmen, darf ein Kind, wenn es eigenständig aufrecht sitzen kann –  am besten auf einem Hecksitz.

Dabei gilt für Kinder und Erwachsene: Helm aufsetzen.
Eltern sollten sich beim Kauf von Auto- und Fahrradsitzen sowie bei Helmen gut beraten lassen.

Erste Hilfe – Was zu tun ist, wenn doch etwas passiert

Selbst wenn Eltern alle Präventionsmaßnahmen berücksichtigen, können natürlich Unfälle passieren. Eltern sollten dann Ruhe bewahren, zunächst das Kind beruhigen und dann zügig, aber besonnen untersuchen. Im Ernstfall wählen Eltern direkt die Notrufnummer 112. Bei einer Vergiftung hilft der Giftnotruf.
Es ist gut, wenn Eltern einen Erste-Hilfe-Kurs am Kind besuchen. Hier lernen sie, wie sie bei Unfällen richtig reagieren können und welche Anlaufstellen es in Notfällen gibt.

Informationen zum nächsten Erste-Hilfe-Kurs am Kind und auch zu vielen weiteren Themen gibt es beim Netzwerk Gesunde Kinder.